Erste Welle, zweite Welle, dritte Welle – Dauerwelle?
In einigen Bereichen unserer Wirtschaft werden die Coronamaßnahmen nachhaltige Wirkung zeigen!
Wie stelle ich mich in der Betriebsratsarbeit darauf ein?
Während einige Großkonzerne trotz Coronahilfen Dividenden an die Aktionäre ausschütten, wird es vielen anderen Unternehmen schlechter ergehen. In Gesprächen habe ich mitbekommen, dass an Klein- und Mittelbetriebe die Coronahilfen nur sehr zögerlich ausbezahlt werden. Es wird berichtet, dass es auf Grund der Verzögerungen bei der Auszahlung vielleicht noch ein bis zwei Monate gut geht – dann seien die Reserven aufgebraucht. Wie sieht es hier bei Euch aus? Was sagen die wirtschaftlichen Zahlen? Wissen wir nicht zu gut, dass am „Flurfunk“ immer ein Stück Wahrheit ist?
Übrigens: Unternehmerische Entscheidungen werden heute meist auf Grund aktueller Zahlen getroffen!
Welche Entscheidungen könnte Eure Unternehmensleitung treffen? Versetzt Euch einfach einmal in deren Lage – dann ergeben sich die Maßnahmen von selbst.
Und: Wie lange können wir als Staat „Corona“ noch finanzieren?
Zu welchen Konsequenzen führt die Corona-Pandemie kurz- und mittelfristig? Wie lange wird der Staat noch Hilfen finanzieren können?
Und vor Allem: Wer soll diese mittel- und langfristig finanzieren? Unternehmen, die heute schon Gewinne legal ins Ausland verlagern?
Wer jetzt wachsam sein sollte
Der Lockdown im Bereich Gastonomie und Einzelhandel wird nicht ohne Spuren bleiben. Denken müssen wir aber auch an die an diesen Branchen hängenden Dienstleister, Zulieferbetriebe und Hersteller. Betroffen sein werden viele Bereiche des Lebens – und damit wohl eine Vielzahl an Firmen und Mitarbeiter.
Arbeitsplatzsicherung – dass sollte jetzt das Gebot der Stunde für Betriebsräte sein.
Die Kurzarbeit wird irgendwann auslaufen – und was dann?
Dann…. Soweit möchte ich hier nicht gehen.
Wichtig ist schon im Vorfeld die Weichen richtig zu stellen – mit einer aufmerksamen Betriebsratsarbeit. Die Betriebsratsarbeit ist hier wie ein Puzzle. Nichts geschieht ohne Grund – und wenn genügend Teile zusammengesetzt werden – dann erkennen wir das große Bild.
Wie wäre es aber, wenn wir dieses Bild schon vorher sehen könnten? Wie wären dann unsere Handlungsalternativen als Betriebsrat?
Momentan empfehle ich das Augenmerk auf den Wirtschaftsausschuss und die übrigen Beteiligungsrechte des Betriebsrats zu legen. Seit Jahren „predige“ ich in Seminaren, dass alleine die Bilanzen nicht dazu taugen, eine gute und aktuellere Wirtschaftsausschussarbeit zu gestalten. Das „Speisenkartensystem“ wird zwar immer bestaunt – aber die wenigsten haben dies bislang in der Praxis umgesetzt – wobei doch Hilfestellung da wäre.
Wann möchtest Du beginnen das Bild zu sehen und die Weichen zu stellen?
RA Jörg Sticher
www.sticher.biz